Gartenbauverein Oeslau e.V.
Im Januar 1928 entschloss sich eine Gruppe Oeslauer Mitglieder der "Mutter", dem Obst- und Gartenbauverein Einberg, den Rücken zu kehren und sich selbstständig zu machen. Grund dafür war die durch wachsende Mitgliederzahlen schwieriger werdende Geschäftsführung. Die Gründungsveranstaltung fand in der Gastwirtschaft Grosch statt - der erste Vorstand, der gewählt wurde, bestand aus:
1. Vorsitzender: Alfred Roth
2. Vorsitzender: Gustav Scheler
Kassier: Ernst Will
Schriftführer: Karl Bock
Das erste Gelände, das dem jungen Gartenbauverein als Nutzland zur Verfügung stand war das Schrebergartengelände "Hauckendorl". Dieses war nur durch großzügige Bedingungen des Eigentümers - Herrn Max Louis Goebel - möglich. Das schriftliche Vertragswerk hierzu konnte dann im Jahre 1930 unterzeichnet werden. Die Unterstützung des Vereins durch die Familien Goebel und Stocke dauerte noch viele Jahrzehnte an.
1931 fand die erste Gartenausstellung in der Gaststätte Sauerteig statt. Aus damaligen Zeitungsberichten kann man das große Interesse an dieser Ausstellung herauslesen.
1932 trat der Gartenbauverein dem Bayrischen Landesverband für Obst- und Gartenbau bei.
1934/1935 Bereits zur damaligen Zeit wurde der Gedanke "Das schönere Dorf" aufgegriffen. Diesen Wettbewerb, bei dem der schönste Vorgarten und Fensterschmuck bewertet wurde, führten der Gartenbauverein und die Gemeinde Oeslau gemeinsam durch und vergaben dafür kleine Preise.
Die nun folgenden Jahre waren vom "dritten Reich" geprägt. Es wird von regelmäßigen Mitgliederversammlungen und Aktivitäten in der Schrebergartenanlage berichtet. Mit Ausbruch des zweiten Weltkrieges wurden die Vereinstätigkeiten nahezu lahmgelegt. An diese schwere Zeit und so manches Mitglied, das aus dem Krieg nicht mehr heimkehrte, erinnert das Ehrenmal der Gemeinde an dessen Gestaltung der Vorstand des Gartenbauvereins mitwirkte.
1947 konnte die erste Mitgliederversammlung nach dem Krieg einberufen werden. Nach langen mühsamen Verhandlungen, erklärte sich das Forst- und Domänenamt bereit, die Auäcker zu verpachten. Doch bereits wenige Jahre später ging einiges Pachtland durch den Verkauf für den Verein - und vor allem für die Pächter - wieder verloren.
1958 brachte dem Verein einige Höhepunkte. In der Gastwirtschaft Sauerteig fand eine große Blumenschau statt - an die tausende Besucher freuten sich über das Blütenmeer. Auch feierte der Verein sein 30-jähriges Jubiläum, dabei konnten sogar noch Gründungsmitglieder mit der Ehrennadel des Landesverbands ausgezeichnet werden.
1962 hielt die Gemeinde Oeslau ihre 800-Jahresfeier ab. Der Gartenbauverein beteiligte sich mit einem festlich geschmückten Blumenwagen.
1965 kündigt das Forst- und Domänenamt auch den Pachtvertrag für die letzten verbliebenen Pachtgärten Auäcker - fünf Jahre blieben nun um das Gelände zu räumen und neue Pachtflächen zu finden. Lange und schwierige Verhandlungen mit der Gemeinde folgten.
1970 konnte die Gemeinde Oeslau das "Groschenhölzchen" erstehen und verpachtete das Gelände gleich an den Verein weiter.
1971 wurde Rödental eine Großgemeinde. In diesem Jahr verwandelten viele fleißige Hände das neu gepachtete Groschenhölzchen mit Engagement und Arbeit in eine vorzeigenswerte Gartenanlage - bekannt als "Geierlöhlein".
1972 konnte die umgestaltete Gründungsanlage "Hauckendorl" mit einem Gartenfest erneut ihren Bestimmungen übergeben werden.
1973 feierte der Verein sein 45-jähriges Bestehen mit einem Fest in der Anlage "Hauckendorl".
1976 wurde die Gartenanlage Geierslöhlein unter reger Beteiligung der Bürger Rödentals und auswärtiger Gartenbauvereine mit einem großartigen Lampion Fest eingeweiht.
1978 beging der Gartenbauverein mit viel Prominenz aus der regionalen Politik seine 50-Jahr-Feier. Eine Blumenschau und der Festabend in der Franz-Goebel-Halle waren ein großer Erfolg und blieben allen Beteiligten noch lange in Erinnerung.
1983 beteiligte sich der Verein in Form einer Geldspende an der Einweihung des Lindenplatzes.
1984 fand erstmals eine "Aktion Sorgenkind" in Rödental unter Beteiligung der örtlichen Vereine statt - natürlich war auch der Gartenbauverein Oeslau dabei. Derartige Aktionen gab es in den darauffolgenden Jahren noch öfters.
1986 war das Kreiserntedankfest in Rödental der Höhepunkt - nicht nur für den Gartenbauverein Oeslau. Ein Festumzug von über 50 Gruppen schlängelte sich durch die Straßen; die vielen Besucher aus nah und fern waren u.a. von den aufwändig geschmückten Wagen sehr beeindruckt.
1988 pflanzte der Verein anlässlich der Einweihung der Domäne Rödental eine Linde. In den dort neu gestalteten Räumen fanden auch die 60-Jahr-Feier sowie eine Blumenschau statt. Auch Rödental hatte Grund zum Feiern - aus der Großgemeinde wurde eine Stadt. Diverse Vereine gratulierten den Stadtoberhäuptern während des Festaktes - der Gartenbauverein mit einem großen Blumenstrauß.
Seit 1990 findet der jährliche Kunst- und Handwerkermarkt in der Domäne statt. Über viele Jahre hinweg, wurde dabei die Cafeteria durch fleißige Mitglieder des Vereines geführt.
1992 übernahm der Gartenbauverein das Schmücken des Osterbrunnens vor dem Rathaus. Zunächst musste die Osterkrone jährlich in mühsamer Arbeit aus Reisig gebunden werden. Später wurde durch den Bauhof der Stadt ein Grundgerüst zur Verfügung gestellt und vor einigen Jahren beschloss man, sie mit künstlichen Girlanden zu schmücken, damit der Brunnen nicht mehr durch Nadeln/Blätter verschmutzt wurde und somit "in Betrieb" bleiben kann. Inzwischen wird auch in der Domäne ein Osterbrunnen geschmückt.
1998 feierte der Verein sein 70-jähriges Bestehen in der Franz-Goebel-Halle.
1999 wird der Pachtvertrag für die Schrebergartenanlage "Geierslöhlein" um weitere 30 Jahre verlängert.
2000 fand erstmals die Müllsammelaktion "Ramadama" in Rödental statt. Selbstverständlich beteiligte sich auch der Gartenbauverein daran. An derartigen "Sammlungen" nahm der Verein im Laufe der Zeit noch mehrmals teil.
2001 wurde der neu gestaltete Bürgerplatz eingeweiht. Die hierzu gebundene Girlande wurde u.a. auch von Mitgliedern des Vereins gestaltet. In diesem Jahr feierte die Anlage "Geierslöhlein" mit einem bunden Sommerfest ihr 30-jähriges Bestehen.
2002 ist das Jahr der Geburtsstunde der Kinder- und Jugendgruppe im Gartenbauverein Oeslau. Damit die Kids eine Unterkunft haben, wurde auch der Jugend- und Vereinsgarten in der Anlage "Geierslöhlein" angeschafft.
2008 war es dann soweit - die Eintragung des Gartenbauvereins Oeslau e.V. in das Vereinsregister war erfolgt. Nun ist er ein eingetragener Verein, der auch eine eigene Satzung hat. die 80-Jahr-Feier im Casino Stöver wurde leider bereits durch die Insolvenz der Firma Goebel und dem drohenden Verlust von Pachtgärten überschattet.
2009 ging mit der Insolvenz der Firma Goebel auch ein Teil der Pachtgärten verloren. Die einstmals der Firma Goebel gehörende Anlage "Höhenleite" musste geräumt und aufgelöst werden. Allerdings konnte die Stadt nach mühsamen Verhandlungen das Grundstück der Anlage "Hauckendorl" kaufen und an den Verein weiter verpachten.
Neben den aufgeführten wichtigen Ereignissen, hatte und hat der Verein auch ein reges Vereinsleben. Unzählige Veranstaltungen, wie etwa Ausflüge, Wandertage, kleine und größere Festlichkeiten, Versammlungen - um nur einige zu nennen - prägen den Verein. Seit seiner Gründung wird das Ortsbild Rödentals auch durch die Mitglieder des Gartenbauvereins mit gestaltet; und hier sollen nicht nur die Pächter der beiden verbliebenen Kleingartenanlagen "Hauckendorl" und "Geierslöhlein" benannt werden. Auch die vielen Mitglieder, die rund um ihr Zuhause gärtnern sind lobend zu erwähnen.